Die Weihnachtszeit als schönste Zeit im Jahr ist gleichzeitig oft mit Stress verbunden. Neben weihnachtlichem Dekorieren, Plätzchen backen, Festessen planen, müssen nebenher auch die Geschenke für die Liebsten aus dem Familien- und Freundeskreis besorgt werden. Dabei stellt der Online-Handel häufig die bevorzugte Variante dar, da Bestellungen bequem und stressfrei von der heimischen Couch aus getätigt werden können. Der Online-Handel hat in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen, zuletzt vor allem aufgrund der Corona-Pandemie. Doch wie sieht es mit der Klimabilanz aus? Ist Online-Shopping schädlicher für unser Klima als das Einkaufen im Geschäft?
Die Frage kann nicht eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden, da es viele widersprüchliche Studien zu der Thematik gibt. Das Umweltbundesamt hat zuletzt im Dezember 2020 eine neue Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass der Online Handel je nach Produkt und Einkaufsverhalten klimafreundlicher sein kann. Dies wird vor allem mit einer besseren Fahrzeugauslastung, der effizienten Gestaltung von Lieferrouten und dem Einsatz von Elektro-Lieferfahrzeugen begründet. Die Verbraucherzentrale weist jedoch darauf hin, dass diese positivere Bilanz nur in sehr wenigen Fällen erreicht wird. Sogenannte „Expresslieferungen“ und die Tatsache, dass rund ein Viertel der Zustellungen durch Nichtantreffen der Endkunden beim ersten Versuch fehlschlagen, sorgen für zusätzliche Fahrten und damit auch höhere CO2-Emissionen. Weitere Faktoren wie der hohe Anteil an Verpackungsmüll und das Versenden vieler Einzelbestellungen sorgen ebenfalls für eine Verschlechterung der Umweltbilanz des Online-Versands. Entsprechen die Artikel nicht den gewünschten Vorstellungen, können sie heutzutage problemlos zurückgeschickt werden. Mehr als jedes zweite Paket mit Bekleidungsstücken wird als Retoure an den Händler zurückgesendet, das entspricht etwa 800.000 Paketen pro Tag (Quelle: verbraucherzentrale.de). Einige Großhändler vernichten sogar die zurückgeschickten Artikel, Nachhaltigkeit sieht anders aus! Bei Berücksichtigung der genannten Aspekte, ist der Online-Handel somit lediglich unter Beachtung diverser Gesichtspunkte wie etwa der Tätigung von Sammelbestellungen oder der Vermeidung von Retouren die ökologischere Variante.
Schon gewusst?
Beim Einkaufen ist nicht immer nur die Klimabilanz zu beachten, sondern auch die regionale Wertschöpfung. Der Einkauf im lokalen Geschäft vermeidet neben dem Aufwand der Rücksendung von Artikeln auch die großen Mengen an Verpackungsmüll und sorgt für die Stärkung der regionalen Wirtschaft in Form der Erhaltung wertvoller Arbeitsplätze. Der ländliche Raum hat bereits mit dem demografischen Wandel zu kämpfen, gehen lokale Händler verloren, wird dieser Effekt noch spürbarer. Viele Artikel sind in den Geschäften vor Ort in Verbindung mit freundlicher und fachlicher Beratung sowie weiteren Serviceleistungen erhältlich, diese Aspekte sind bei den großen Online-Händlern nicht gegeben. Seit der Pandemie sind sogar auch Online-Bestellungen bei diversen Geschäften in der Nähe möglich, sodass auch hier die Vorteile des stressfreien Online-Handels genossen werden können.