Durch die Blumen gesprochen: Bekenntnis zur Artenvielfalt 


Der nördliche Westerwald bekennt Farbe! Blühstreifen werden angelegt, die nicht nur das menschliche Auge erfreuen, sondern auch Insekten und einer Reihe weiterer Tiere zugutekommen sollen. Der gemeinsame Startschuss dreier Verbandsgemeinden zur Stärkung der biologischen Vielfalt fiel jetzt.

Das Kräuterwind-Projekt nimmt seinen Anfang in der Verbandsgemeinde (VG) Westerburg, wo Bürgermeister Markus Hof alle Ortschaften zum Mitmachen einlädt. Auf einer Breite von 2,50 Meter sollen für jeden Einwohner mindestens 2,5 Zentimeter Blühfläche sprießen, so lautet das Ziel. Wer die biologische Vielfalt auf seinem Gemeindegebiet so fördert, erhält die Auszeichnung „Kräuterwind-Kommune“ und darf ein entsprechendes Schild aufstellen. „18 Ortschaften sind bereits dabei“, freut sich auch Martin Rudolph (Touristik) und der Umweltbeauftragte Rolf Koch.

Im Gebiet Rennerod und Bad Marienberg werden die Blühstreifen auf Flächen der VG ausgebracht – etwa bei den Kläranlagen, Hochbehältern oder dem Schulzentrum, erläutern die VG-Chefs Gerrit Mülller (Rennerod) und Andreas Heidrich (Bad Marienberg), letzterer macht noch deutlich: Alle Ortsgemeinden, die mitziehen wollen, sind willkommen!   

„Ich finde das Projekt super“, betont die Bad Marienberger Klimaschutzmanagerin Helena Frink. Beim Thema Biodiversität müsse ein Umdenken passieren. Denn es gebe immer mehr Versiegelung, auch in den Dörfern – und die Klimaerwärmung. Jeder Einzelne könne auch im Alltag einen kleinen positiven Beitrag leisten: pflegeleichte Staudenbeete statt Pflaster und Schotter, Hecken statt Gabionen. Sogar Nichtstun kann richtig helfen: Stichwort „Mähfreier Mai“ oder „einfach mal die Mähinterwalle strecken“, wie Frau Frink meint.

Zum Bild: Die VG-Bürgermeister Markus Hof (Westerburg), Gerrit Mülller (Rennerod) und Andreas Heidrich (Bad Marienberg) haben schon mal angesät. Klimaschutzmanagerin Helena Frink (Bad Marienberg) unterstützt sie dabei. Links im Bild: Moritz Greiner (Mitarbeiter des Bauhofs der VG  Westerburg, Freizeit und Tourismus) und Johannes Orth (Elbgrund), der Trecker und Fräse liefert, ermöglichen die Umsetzung des Projekts.

(Text und Foto: Tatjana Steindorf)

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